Trauerfälle

Das ist die andere Seite des Tierschutzes. Leider müssen wir auch hin und wieder Trauerfälle beklagen.

Manche Tiere werden uns unter Vortäuschung falscher Tatsachen übergeben. So werden Krankheiten verschwiegen, Auffälligkeiten nicht erwähnt – obwohl gerade das so wichtig wäre, damit wir entsprechend handeln können. Es werden alte Tiere abgeschoben, weil sie nicht mehr in die Familie passen. Es werden Unsauberkeiten bestraft statt nach der Ursache zu suchen und sich professionelle Hilfe zu holen.

So entsteht enormer Stress bei den Katzen, Angst, Zurückgezogenheit oder Aggression. Und sie werden krank. Dazu kommt dann normalerweise noch, dass sie ihr Leben lang schlecht und gänzlich artfremd ernährt wurden. Auch das ist Ursache vieler schwerer Erkrankungen.

Trauerfälle

Bei aller Mühe gelingt es uns manchmal nicht, die Tiere erfolgreich zu therapieren, zu vermitteln oder eine Pflegestelle für sie zu finden. Diese Katzen dürfen natürlich bei uns im Verein bleiben so lange sie leben.

Wenn sich die Lebenszeit dem Ende nähert, bevorzugen wir einen natürlichen Sterbeprozess, den wir begleiten oder begleiten lassen. Wir meinen, dass ein Tier auch das Recht auf einen schmerzfreien, selbstbestimmten und natürlichen Tod hat – das gehört zum Leben dazu, selbst wenn es das Ende desselben kennzeichnet. Eine Euthanasie kommt für uns nur in seltenen Ausnahmefällen in Frage, etwa bei sehr qualvollen Verläufen. Das ist allerdings nur selten der Fall, denn die Natur beherrscht nichts zu gut wie die Geburt und das Sterben. Die Unterstützung jedes Tieres in diesem Sterbeprozess verbietet natürlich, ihn unnötig zu verlängern. Eingriffe von außen müssen wohlüberlegt sein.

Wir wissen, dass diese Haltung vielfach unverstanden bleibt und umstritten ist. Wir gehen diesen oft schwierigen Weg aber, weil wir von der Richtigkeit überzeugt sind. Unterstützung holen wir uns von Ärzten und Therapeuten, die langjährige Erfahrungen mit Sterbebegleitungen haben.

Wir wünschen uns von Herzen, dass diese Sektion hier nur selten genutzt werden muss.

Wenn Sie von einem Verlust betroffen sind, dann sind die folgenden Worte vielleicht angebracht:

Testament einer Katze

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles, was sie haben denen zu hinterlassen, die sie lieben.

Ich würde auch solch ein Testament machen, wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen, meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme, den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebendem Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag’ bitte nicht: “Nie wieder werde ich ein Tier haben, der Verlust tut viel zu weh!”

Such’ Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus und gib’ ihr meinen Platz.

Das ist mein Erbe.

Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles, was ich geben kann.

(Margaret Trowton)
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Seppel

(2008 –04.Dezember 2018)

Lieber Seppel, leider konnten wir nicht mehr rechtzeitig ein Zuhause für dich finden. Wir hoffen, der Verein, alle ehrenamtlichen Helfer und deine vielen Paten konnten diese Lücke ein wenig füllen und du wusstest, wie gern wir dich haben.

Nicht Allen war dein Temperament geheuer, aber Vielen hast du dein wunderbares Wesen gezeigt. Deine Herzerkrankung wird sicher die Ursache dafür gewesen sein, dass du dich zum Schlafen im Regal eingerollt hast und nicht mehr aufgewacht bist.  Du hattest es warm und gemütlich.

Wir werden dich nicht vergessen und denken gern an dich!

Seker

(Mai 2009 – 5. Februar 2013)

Seker lebte in einer Pflegestelle bei Kathi. Die beiden liebten einander sehr. Er litt an einem Wirbelsäulenlymphom, das inoperabel war und laborierte durch eine FIV-Vorerkrankung an vielen weiteren Infektionen. In seinen letzten Tagen kam ausgeprägtes selbstverletzendes Verhalten hinzu und angesichts der aussichtslosen Situation und der Tatsache, dass Seker anfing massiv zu leiden, entschieden wir uns nach Rücksprache mit zwei verschiedenen Ärzten für eine Euthanasie.

Seker ging viel zu jung. Wir werden Dich nicht vergessen, Du kleine Zuckerschnute.

Charly

(18. Juli 2004 – 18. November 2012)

Charly musste zwei Wochen zuvor zum Tierarzt gebracht werden, weil er aufhörte zu essen. Die Behandlung der diagnostizierten Leberentzündung in der Praxis war nicht optimal, so dass wir ihn erst einem zweiten Tierarzt vorstellten, um eine zweite Meinung einzuholen. Dieser verwies uns angesichts des Blutbildes jedoch sofort in die Tierklinik.

In der Tierklinik wurde Charly intensivmedizinisch versorgt und nach und nach aufgepäppelt. Er wurde dort jeden Tag von uns besucht und genoss die Besuche offensichtlich sehr. Trotz anfänglicher Dauerinfusionen, einer Blutspende und einer Magensonde ließ er sich entspannt streicheln und schnurrte am Vortag seines Todes derart, dass er uns wie immer mit seinem Charme einfing. Bis dahin zeigten alle Zeichen konsequent nach oben, er überraschte alle Ärzte mit seinen Fortschritten. Am 18. November ist er schließlich ganz plötzlich für immer eingeschlafen.

Charly, wir bedauern zutiefst, dass alle unsere Bemühungen letztlich nicht gereicht haben. Du hast so gekämpft und hattest den größten Teil der Strecke schon geschafft. Wir vergessen Dich nie.

Ruhe in Frieden.

Léon

(April 2004 – 17. Juni 2015)

Léon kam vor über anderthalb Jahren mit seiner Mutter Aimi zu uns. Und wir können mit gutem Gewissen sagen, dass Léon hier ein Zuhause gefunden hat. Selten hat ein Kater so die Menschen im Verein geliebt wie er. Jede Gelegenheit zum Schmusen und Kuscheln wurde genutzt. Léon war wirklich Everybodys Darling.

Er litt an einem inoperablen Lebertumor und hatte dennoch die wahrscheinlich tollste Zeit seines Lebens bei uns. Auf den letzten Metern haben wir ihm dann die unvermeidlich schmerzhaften letzten Stunden erspart. Viele von uns waren bei ihm und auch seine Mutter Aimi hat noch lange bei ihm gewacht.

Farewell Léon, Du hinterlässt eine große Lücke in all unseren Herzen.

Polly

(1995 – 13. Januar 2013)

Polly war lange Zeit unser Senior im Verein. Er verstarb an Altersschwäche. Polly wurde von vielen Menschen geliebt und geachtet – er war eine außergewähnliche Persönlichkeit. Wir freuen uns sehr, dass er selbstbestimmt und ohne Eingriffe von außen eines natürlichen Todes sterben konnte. In seinen letzten Tagen haben wir ihn medizinisch beobachten lassen, aber er ging seinen Weg so wie er gelebt hat: Stark und nach eingenen Vorstellungen.

Polly musste in seinem Leben viele Halter wechseln. Seine letzten Jahre verbrachte er in unserem Verein. Wir hoffen sehr, dass er sich bei uns zuhause fühlte.

Ruhe in Frieden, Polly.

Würde man Menschen mit Katzen kreuzen, würde dies die Menschen veredeln, aber die Katzen herabsetzen.

Mark Twain